Radsportwoche auf den Spuren der Spartaner

RSV Radsportler unterwegs auf dem Peloponnes

 

Schrobenhausen (ose): Nach dem bereits der einwöchige Aufenthalt Ende März auf Mallorca als Volltreffer bezeichnet werden konnte haben jetzt 30 RSV-Radsportler – darunter sieben Damen - eine weitere in allen Belangen gelungene Radsportwoche absolviert. Zur Abwechslung dieses mal in Griechenland auf dem südlichen Peloponnes nahe Sparta rund um die Hafenstadt Kalamata.

Während die Sportgeräte die Reise nach Griechenland bereits Tage vorher auf dem Land- beziehungsweise dem Seeweg via Ancona und Patras angetreten hatten - den Transport der wertvollen Fracht hatten wie im vergangenen Jahr Vereinschef Franz Kistler und Hermann Büchl übernommen - folgte der überwiegende Teil der Teilnehmer ausgehend von München per Direktflug. Was sie dort erwartete kann wieder schlichtweg als perfekt bezeichnet werden. Reiseorganisator Kistler hatte wie vor Jahresfrist auch heuer bereits im Vorfeld ganze Arbeit geleistet. Bis ins letzte Detail waren Unterbringung, Verpflegung, Rahmenprogramm und letztlich natürlich auch die Trainingstouren geplant, so dass das Vorhaben zwangsläufig wie am Schnürchen klappen musste. Und sogar die äußeren Bedingungen waren wie bestellt. Während in der Heimat die fünf Eisheiligen Pankratius und Konsorten ihr volles Programm abspulten, herrschten in Griechenland bei Tagestemperaturen um die 20 Grad bei meist strahlend blauen Himmel und moderatem Wind ideale Voraussetzungen für die vorgesehenen sieben Trainingstage. Tagsüber das Trainingspensum auf dem Rennrad abspulen, am Spätnachmittag bummeln am Hafen oder in der Altstadt. Eine weitere Alternative – die Sieben einfach mal g'rade sein lassen und relaxen am nahen Sandstrand. Die Möglichkeit im Meer zu schwimmen nahmen bei Wassertemperaturen von lediglich 17 bis 18 Grad allerdings nur wenige wahr. Üppig und ohne irgendwelche Einschränkungen konnten dagegen alle die landestypischen kulinarischen Köstlichkeiten bei den täglichen gemeinsamen Abendessen genießen. Spartanisch geht völlig anders.

Gefahren wurde in drei, mitunter sogar vier Leistungsgruppen mit unterschiedlichen Intensitäten. Für alle Fälle und nicht nur einmal in Anspruch genommen stand Uli Kreis im Hintergrund als Fahrer für den Besenwagen stets abrufbereit zur Verfügung. Immer ausgehend von der Strandpromenade in Kalamata umfasste das täglich zu absolvierende Pensum von Minimum 50 Kilometern für die Genussradler bis zu 160 mit maximal 2800 Höhenmetern gespickten Kilometern für die Fraktion “Kettensprenger“ mit Michael Freundl, Siegfried Veitinger und Oskar Seidel.

Auf ausschließlich verkehrsarmen Straßen, deren herausfordernden Beläge allerdings oftmals die volle Aufmerksamkeit und die  Fahrkünste der Sportler forderten, wurden Kitries im Süden, Pilos und Methoni im Südwesten, Messini im Nordwesten, Mila im Norden und Stupa im Südosten der Halbinsel angesteuert. An seine persönlichen konditionellen Grenzen stieß der eine oder andere bereits bei der dritten Ausfahrt in die nordöstlich von Kalamata gelegene Gebirgslandschaft um Megalopoli. Bei der sonntäglichen Ausfahrt waren auf einer Distanz von 130 Kilometern 2130 Höhenmeter zu bewältigen. Als Königsetappe sollte allerdings die Fahrt nach Sparta, 65 Kilometer östlich von Kalamata gelegen, gesehen werden. Ausgehend von Meereshöhe muss dabei auf einer Distanz von 40 Kilometern bei permanenter Steigung zunächst die Passstraße mit dem Scheitelpunkt in knapp 1300 Metern Höhe erklommen werden. Die noch Mitte Mai mit Schnee bedeckten umliegenden Berggipfel vermitteln nahezu alpine Verhältnisse unweit dem südlichsten Punkt Europas. Atemberaubend und halsbrecherisch danach die Abfahrt durch die enge Felsenschlucht über weitere 25 Kilometer und 1000 Höhenmeter hinunter nach Sparta. Auf dem Rückweg dann das gleiche Spiel in umgekehrter Reihenfolge. Normalerweise ein absolutes “must do“ für jeden Radsportler der das Glück hat, einmal in dieser grandiosen Landschaft seiner sportlichen Leidenschaft frönen zu können. Heuer wurde dieses Highlight allerdings nur von den drei genannten RSV-Kettensprengern gezündet.

Am Ende der Trainingswoche brachten es die eifrigsten Radler auf 825 gefahrene Kilometer und etwas mehr als 11600 Höhenmeter. Den zum Teil schwierigen Straßenverhältnissen geschuldet hatte die Gruppe letztlich zwar mehrere defekte Reifen und einige schwer angeschlagene Laufräder zu beklagen ist aber zum Glück von folgenschweren Unfällen verschont geblieben.   Die für die bevorstehende Sommersaison anstehenden sportlichen Vorhaben können somit unversehrt und bestens vorbereitet in Angriff genommen werden. Der von allen Reiseteilnehmern ohne jegliche Abstriche zum Ausdruck gebrachte Dank geht an Vereinschef Franz Kistler und an Hermann Büchl, der sich erneut als “ die gute Seele der Truppe“ verdient gemacht hat.